Büüchu
Betonung: büüchu
grosse Wäsche machen
italienisch: bucare. Ein paarmal im Jahr machten die Terbinerinnen die grosse Wäsche. Es wurden vor allem die Leintücher und die weissen Hemden, also Kochwäsche gewaschen. Das war eine ganze Wissenschaft. Zuerst wurde die Wäsche in einem grossen Holzbecken (Mjolta) eingeweicht und dann vorgewaschen. Dann kam die Wäsche in ein grosses Holzgefäss, das man Bikki nannte. Sobald das Bikki mit Wäsche gefüllt war, wurde ein ganzes Qantum saubere Asche und Pech (Äschrig) daraufgelegt. Das ganze wurde mit einem Tuch abgedeckt. Die Asche, das Pech und ein wenig Waschpulver ergaben die notwendige Lauge. Dann wurde sehr heisses Wasser immer wieder über das volle Bikki geschüttet. Diesen Arbeitsvorgang nannte man uberschittu. Ein Loch im Boden vom Bicki, das mit einem langen Stab zugestopft war, konnte geöffnet werden. Die Lauge wurde wieder aufgefangen und erhitzt und immer wieder über die Wäsche gegossen. Nach dieser langen Arbeit kam die Wäsche in den Trog und in die Bänna eines Dorfbrunnens und der Rest Lauge wurde dort ausgewaschen. Schliesslich konnte die Wäsche an Seilen aufgehängt und getrocknet werden. Für die Wäsche zwischendurch brauchten die Terbinerinnen früher mit Vorliebe Regenwasser, das sehr weich war und nicht viel Seife brauchte.